Kapitel VI: 1954-1989 – Zwischen Tradition und Moderne

1954 – Neue Signale

1954 übernahm CHARLEY NOTTER die Führung des Clubs, und neue Signale wurden gesetzt, um das Image des GLCBW zu fördern. Häufiger als zuvor waren auch die Stadtkommandanten der drei Westmächte und andere hochrangige Vertreter der Aliierten bei uns zu Gast. Besonders eng war der Kontakt zu US-General ALBERT WATSON II., der selbst engagierter Golfer war. Je stärker der Stellenwert unseres Clubs in der Berliner Öffentlichkeit stieg, desto dringender wurden auch Erweiterungsarbeiten am Clubhaus.

PROFESSOR EDUARD LUDWIG, der Erbauer des Hauses, stellte sich erneut als Architekt zur Verfügung, und die Bühnenbildnerin VIKTORIA VON SCHACK zeichnete für die Inneneinrichtung verantwortlich.
Der Umbau hatte gerade begonnen, da trugen Deutschlands Golfpros auf unserem Platz unter Einbeziehung von neun Löchern des Berlin Golf Clubs ihre Meisterschaft aus. Mit allem, was ihnen geboten wurde, waren sie hochzufrieden. Zwei Jahre später wurden die Nationalen Herren- und Damen-Meisterschaften an den GLCBW vergeben.
Auch diese Bewährungsprobe brachte uns viel Anerkennung ein. Dies um so mehr, da jeder wusste, unter welch schwierigen Bedingungen sich die Wiedergeburt des Clubs nach dem Zweiten Weltkrieg vollzogen hatte.

1965: Gewinn des Clubpokals von Deutschland

1963 ging das Präsidentenamt von CHARLEY NOTTER in die bewährten Hände von KURT SONNENBURG über. Herausragendes Ereignis seiner Amtszeit ist der Gewinn des Clubpokals von Deutschland, der inoffiziellen Mannschaftsmeisterschaft der deutschen Golfer.
1954 wurde dieser Wettbewerb ins Leben gerufen. Anfänglich kam unsere Clubmannschaft nicht über die Zwischenrunde hinaus, was mit der isolierten Lage Berlins begründet war, die nur selten Wettspiele auf fremden Plätzen ermöglichte.1965 aber gelang der Erfolg. Mit 7 : 5 Punkten wurde der Hamburger Golf-Club Falkenstein bezwungen. ANDREAS COBLER, JÖRG EBEL, DIETRICH GÄRTNER, KURT HERMANN, PETER JOCHUMS, ELMAR KOCH, DETLEV MANDKE und HLEGE RADEMACHER sicherten diesen spektakulärsten Triumph seit der Wiedergeburt des Clubs achtzehn Jahre zuvor, der sogar noch den sensationellen Erfolg des Vorjahres, als DIETRICH GÄRTNER in Hamburg-Falkenstein gegen JÜRGEN WEGHMANN aus Köln den Titel eines Nationalen Deutschen Meisters errang, übertraf.

Anderen Wannseer Spitzenspielern wie ALFRED EBEL und HELGE RADEMACHER blieben solche Titelehren zwar versagt, jedoch waren sie häufig unter den ersten Vier oder ersten Acht zu finden.

Viele der hier genannten Erfolge wären vermutlich nicht möglich gewesen, hätte der seit 1947 bei uns tätige Golflehrer WILLI JERSOMBECK nicht so zielsicher Regie bei der Talentsuche geführt. Er selbst gehörte ja zu einer Gruppe von Jugendlichen, die sich als Caddies in Westend mit dem Golfsport ihr Taschengeld verdient hatten.

Nicht weniger als acht Pros sind aus diesem Kreis hervorgegangen. Neben WILLI JERSOMBECK sein älterer Bruder BRUNO, der in Westend und Wannsee Trainer war. Außerdem die Brüder ANJO und JURI LACINEK sowie FRITZ BOSLAU, HEINZ KRÜGER, ERICH RINDT und ALFRED WINCKLER. Zu dieser Gruppe gehörte auch ALFRED EBEL, der es jedoch vorzog, Amateur zu bleiben.

Mit 46 Jahren hatte WILLI JERSOMBECK dann noch einmal Grund zum Jubeln. 1958 siegte er in Wannsee mit großem Vorsprung bei den bereits erwähnten deutschen Meisterschaften der Golflehrer. Der Erfolg hat sich damals bis ins Schöneberger Rathaus herumgesprochen. Den als Jahre später Berlins Regierender Bürgermeister KLAUS SCHÜTZ Ehrengast der Offenen Wettspiele in Wannsee war, legte er ausdrücklich Wert darauf, sich von unserem Trainer über die Freuden und Leiden des königlichen Spiels informieren zu lassen.

Das Weltstädteturnier 1970

Im jüngsten Vierteljahrhundert der Clubgeschichte stößt man gleich zu Beginn auf ein Ereignis, mit dem das 75jährige Bestehen spektakulär gefeiert wurde. Zum internationalen Weltstädteturnier vom 29. bis 31. Mai 1970 hatten wir zunächst nur Mannschaften aus Washington, Tokio und London eingeladen. Begeisterte Resonanz war die Folge.

Anderswo aber zeigte man sich enttäuscht, so dass der Teilnehmerkreis spontan erweitert wurde. Zürich, Wien, Paris und Malmö kamen hinzu.
Gemeinsam mit unserem Team gingen zahlreiche prominente Amateure an den Start. Viele bekannte Namen waren dabei, wie ein Ausschnitt aus dem Teilnehmerfeld zeigt. So wurde London durch den dreifachen Gewinner der englischen Jugendmeisterschaften J.M. STUNGO und den Sieger des schwedischen Amateur-Championats von 1955 J.R. EARL vertreten. Paris meldete u.a. den französischen Juniorenmeister von 1968 F. BLANCHARD-DIGNAC. Aus Tokio reisten NAONATO NABOSHIMA, vierfacher Meister des legendären Tokyo Golf Club, und KANICHI YAZADA an, der 1969 die japanische Amateurmeisterschaft gewonnen hatte. Die anderen Weltstädte standen nicht zurück, und so schickten die Wiener u.a. den fünffachen Landesmeister HUGO HILD und den fünffachen österreichischen Juniorenmeister KLAUS NIERLICH. Die Schweden kamen mit dem Junioren-Europameister von 1963 MATS KRISTENSEN an die Spree. Für Zürich kamen u.a. der mehrfache Schweizer Nationalspieler PETER GÜTERMANN und JÜRGEN PESKO, wogegen Washington sein Aufgebot nur mit dem Zusatz international bewährte Turnierspieler vom Army Navy Country Club Washington ankündigte. Das GLCBW-Team bestand aus den bewährten Spielern ANDREAS COBLER, MANFRED KRUSE, HELGE RADEMACHER und MARTIN TAEGENER.

Beste Einzelspieler waren KLAUS NIERLICH, Wien, und NOBUKI ARIGA, Tokio, mit jeweils 1 unter Par. Die Lochspiele am zweiten und dritten Tag durchkreuzten dann jedoch alle Spekulationen. Der Anfangsfavorit stolperte gegen die Mannschaft von der Donau, während sich der GLCBW mit 4:2 gegen Zürich die Finalteilnahme sicherte. Für Hochspannung war also am Schlusstag gesorgt und die zahlreichen Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten.
Erst mit dem letzten Tag fiel die Entscheidung, nachdem am Vormittag noch beide Vierer an die Spieler aus der österreichischen Hauptstadt gegangen war. Als dann am Nachmittag auch noch ANDREAS COBLER gegen KLAUS NIERLICH das Nachsehen hatte, schienen die Wetten auf einen Sieg der Gastgeber gescheitert. Doch MARTIN TAEGENER holte gegen HUGO HILD den ersten Punkt und ließ die Hoffnungen des GLCBW wieder steigen. Sie blieben im Aufwärtstrend, auch als MANFRED KRUSE gegen PETER NIERLICH gewann. Als letzte waren HELGE RADEMACHER und sein Wiener Konkurrent HELMUT REICHEL auf dem Platz. Die ersten drei Löcher hatte der Berliner gewonnen, danach aber wurde es hauchdünn. Nach dem 16. Loch lag man all square. Dann holte sich HELGE RADEMACHER das 17. und das 18. Loch. 3:3 stand es, und da Berlin mit der Zahl der gewonnenen Löcher mit 10:9 vorne lag, wanderte der Siegerpokal in den Wannseer Trophäenschrank. Tokio wurde Dritter vor Zürich, London, Malmö, Paris und Washington.

1975: 40. Internationale Deutsche Amateurmeisterschaften

Das Jahr 1975 brachte das 80jährige Bestehen des Golf- und Landclub Berlin-Wannsee. Rechtzeitig hatte der Vorstand Vorsorge getroffen, um auch dieses Datum gebührend zu begehen. Im sportlichen Bereich waren dies die 40. Internationalen Deutschen Amateurmeisterschaften, die in Absprache mit dem Deutschen Golfverband erstmals seit 1936 nach Berlin vergeben wurden. 56 Spieler aus fünf Ländern traten an. Nach dem ersten Schlag lag der Student UWE NIEVERT aus Mönchen-Gladbach mit 71 Schlägen an der Spitze. Als Einziger hatte er den 72er Platzstandart unterboten. Zweiter war der als Favorit gestartete Zahnarzt der Berliner US-Brigade DR. WILLIAM NEWTON, der sich jedoch am letzten Grün erheblich verputtete. Ihm folgten CHRISTOPH KILIAN aus Garmisch als Dritter, CHUCK SWANNACK (Berlin Golf Club) als Vierter und JAN OELMANN von GLCBW auf dem fünften Platz.

Nach der zweiten Runde ging US-Captain CHUCK SWANNACK mit insgesamt 145 Schlägen in Führung. Hinter ihm nahmen der Südafrikaner ROBERT STEWART, DR. WILLIAM NEWTON, GAVIN LEVENSON (ebenfalls Südafrika), HELGE RADEMACHER und JAN OELMANN die nächsten Plätze ein. Am Schlusstag ließ sich dann der 22jährige ROBERT STEWART von keinem Konkurrenten bremsen. Die zweiten 18 Löcher schaffte er mit 3 unter. Das bescherte dem Südafrikaner ein Stechen mit WILLIAM NEWTON, der mit insgesamt 291 Schlägen gleichauf lag. Im spannenden Finale fiel am zweiten Grün die Entscheidung zugunsten STEWARTS. Wieder fehlte NEWTON beim Putten das Glück. Mit 305 Schlägen belegte HELGE RADEMACHER den sechsten Rang. Bei den Damen setzte sich die Routine von MARIETTA GÜTERMANN aus Gutach gegen GABRIELE BÖX aus Hannover und SABINE WEGHMANN aus Köln durch. Auf das nächste große Ereignis auf unserem Platz mussten die Mitglieder vier Jahre warten.

1979: Jack Nicklaus in Berlin

Dafür war das aber ein ganz besonderes Bonbon. Am 11. Juli 1979 landete ein kleines Privatflugzeug auf dem Tegeler Rollfeld, und ihm entstiegen JACK NICKLAUS mit Frau Barbara und Tochter. Großzügige finanzielle Unterstützung verschiedener Berliner Firmen und der Weitblick und die Risikofreudigkeit unseres Präsidenten HANS-HELLMUTH BUTENUTH hatten es möglich gemacht, dass der weltbeste Golfer jener Zeit vor seiner Teilnahme an den British Open einen Abstecher an die Spree unternahm. Leider ließ ihm das Programm nur wenig Raum, die geteilte Stadt kennenzulernen. Im Gegensatz zu seiner Familie, die zwischen Gedächtniskirche und den Dahlemer Museen vier Stunden Sightseeing betrieb, kreuzte Jack nur knapp 60 Minuten im Hubschrauber über Berlin.

Dann landete der Helikopter zur Sponsorenparty auf dem Rasen vor unserem Clubhaus. Um 12.40 Uhr begann sich JACK NICKLAUS auf der Driving Range des US Golf Club für die Golf Clinic vor dem Clubhaus einzuschlagen. Selbst einstellige Handicapper unter den sehr zahlreichen Zuschauern kamen danach aus dem Staunen nicht heraus.
Für Golfer normaler Dimensionen schien es „Golf aus einer anderen Welt“ zu sein. Der amerikanische Pro SKIP HAUGEN und sein Berliner Kollege WOLFGANG JERSOMBECK begleiteten den Gast aus der großen weiten Golf-Welt anschließend über 18 Löcher auf dem kombinierten Platz. Dann hieß das Programm duschen, Pressekonferenz am 19. Loch, Autogrammstunde, Gespräch mit Zuschauern, Transfer zum Flughafen. Ein wunderschöner, ereignisreicher Tag für die Berliner Golfer war vorüber.

1980: Braun Trophy

Der Erfolg des JACK NICKLAUS-Besuchs hatte die Organisatoren beflügelt, zumal der Deutsche Golfverband zum 85. Jubiläum unseres Clubs die „Braun Trophy – Offene Meisterschaft von Deutschland“ Berlin zugesprochen hatte. Einige Überredungskünste hatte diese Zusage allerdings gekostet. Immerhin standen 190.000 DM Preisgeld zur Verfügung. Für damalige Verhältnisse eine große Summe. Zuständig für die Ausrichtung und finanzielle Abwicklung des Turiners war im Auftrag des DGV die Londoner INTERNATIONAL MANAGEMENT GROUP, welche die Teilnahme einer Anzahl von Weltklassegolfern garanatierte.

Und so stand vom 21. bis 24. August 1980 Amerikas Golfidol ARNOLD PALMER, der die US Open und die British Open mehrfach gewonnen hatte, im Mittelpunkt des Interesses. Schärfste Konkurrenten waren der Engländer TONY JACKLIN, 1970 Sieger der amerikanischen und britischen Offenen, SEVERIANO BALLESTEROS, im Jahr zuvor British Open-Gewinner, und der 23jährige BERNHARD LANGER, der 1979 Erster der Junioren-Weltmeisterschaft und des südamerikanischen Grand Prix geworden war.
Nimmt man das Programmheft zur Hand, findet man noch eine Reihe weiterer Namen, die bald darauf im internationalen Golfsport erfolgreich wurden und mit denen man heutzutage ein Superturnier ausrichten könnte. NICK FALDO, GREG NORMAN, SANDY LYLE, RODGER DAVIS, MARK MC NULTY, SAM TORRANCE, JOSE-MARIA CANIZARES und HOWARD CLARK. Mit im Teilnehmerfeld die Deutschen KARL-HEINZ GÖGELE, WOLFGANG JERSOMBECK, MANFRED KESSLER, CARLO KNAUSS und der Senior-Pro des GLCBW WILLI JERSOMBECK, der bereits an den letzten „Offenen“ 1936 in Berlin teilgenommen hatte. Gespielt wurden 4 x 18 Löcher. Zuvor gab es ein Pro-Am Turnier mit Alt-Bundespräsident WALTER SCHEEL und SEVE BALLESTEROS als meistbeachtetem Team.

Leider war fast das gesamte Turnier durch schlechte Wetter beeinträchtigt, und auch bei der Dampferfahrt des Berliner Senats als Gastgeber hatte man wegen des ständigen Nieselregens zwar das begleitende Polizeiboot, aber nichts vom Ufer gesehen. Am ersten Tag des Turniers musste das Spiel sogar um mehr als eine Stunde unterbrochen werden, da mehrere Grüns unter Wasser standen, und der letzte Fight kam wegen Dunkelheit nur bis zum 13. Abschlag.
Mit SAM TORRANCE an der Spitze ging es am nächsten Morgen weiter, und obwohl Petrus unverändert schlecht gelaunt war, gab es sogar einen neuen Platzrekord – 65 Schläge durch den Argentinier VICENTE FERNANDES. Der Südamerikaner lag jedoch nicht in Führung, sondern die drei Spieler aus England EDDIE POLLAND, TONY CHARNLEY und NEIL COLES knapp vor dem Südafrikaner MC NULTY und dem Spanier BALLESTEROS. Die beiden Zugnummern ARNOLD PALMER und TONY JACKLIN hatten den Cut nur um Haaresbreite geschafft.

Auch am dritten Tag musste bei Regen und Windböen gespielt werden. Für den Abschlag wurde häufig statt des Holzes ein Eisen genommen, und das Putten wurde auf den weichen Grüns immer schwieriger. Von den deutschen Spielern waren noch KARL-HEINZ GÖGELE, WOLFGANG JERSOMBECK, CARLO KNAUSS, BERNHARD LANGER, RALPH THIELMANN und SIGI VOLLRATH dabei. Zur Schlussrunde lagen BALLESTEROS und MC NULTY mit je 211 Schlägen an erster Stelle. Der Engländer CHARNLEY folgte mit 212 Schlägen. Und plötzlich, von einer Minute zur anderen strahlte die Sonne vom Himmel, und der Wind flaute ab. Da BALLESTEROS schon am Anfang der Runde ein Bogey und ein Doppelbogey spielte, war den Zuschauern schnell klar, dass der Sieger in dem Terzett MC NULTY, COLES und CHARNLEY, die sich mit Birdies und Pars gegenseitig überboten, zu suchen war. Nach dem 16. Loch hatte MC NULTY zwei Schläge Vorsprung vor COLES. Zwei Putts am 17. Grün halbierten diesen. Zum Ausgleich hätte COLES am letzten Loch ein Birdie gegen MC NULTYS Pars erreichen müssen, was jedoch misslang. Sieger mit 280 Schlägen wurde MARK MC NULTY und dahinter gleichauf mit 281 Schlägen COLES und CHARNLEY. BALLESTEROS belegte mit 286 Schlägen den 8. Platz. Bester Deutscher wurde CARLO KNAUSS mit 290 Schlägen (34. Rang), während BERNHARD LANGER mit 295 Schlägen nur als 43. hereinkam, keineswegs weit getrennt von WOLFGANG JERSOMBECK auf dem 51. Platz, der mit 869 DM belohnt wurde, während der Sieger 31.660 DM erhielt. Finanziell am besten schnitt TONY JOHNSTON aus Zimbabwe ab. Als Nummer 25 erhielt er zwar nur einen Scheck über 1.960 DM, für sein As am 10. Loch nahm er aber zusätzlich einen Mercedes in Empfang, den er nach Insiderberichten vor seiner Heimreise für einen Betrag um die 40.000 DM verkaufte.

1987: Golf-Demontration von Bernhard Langer

An die 3.000 Zuschauer rangelten am 3. Oktober 1987 um die beste Sicht, um möglichst keinen Augenblick der Golf-Demonstration von BERNHARD LANGER zu versäumen, und kaum jemand dürfte dabei noch an den blonden jungen Mann gedacht haben, der im August 1980 beim Turnier zum 85.Jubliäum des GLCBW mit einem bescheidenen 43. Rang ins Clubhaus kam. Die Berliner Bank hatte sein Gastspiel, eine Golfclinic und ein Spiel über 18 Löcher, möglich gemacht. Wieder ein ganz besonderer Tag für die Berliner Golfer. Immerhin war der Anhausener bereits stark gefragter Dritter der Weltrangliste und brache u.a. den Sieg beim US-Master 1985 mit an die Spree. Ein Jahr vorher hatte BERNHARD LANGER spontan aus Anlaß des 750jährigen Stadtjubiläums sein Kommen zugesagt.

Reger Betrieb herrschte beim Empfang der Gäste, denn BERNHARD LANGER zum Anfassen, das war selbst für niedrige Handicapper die Chance, ihren Wissensdurst zu befriedigen. Geduldig beantwortete der Star die vielen Fragen. Neun Stunden täglich sei sein normales Trainingsprogramm, ließ er vernehmen, und ein ehrfürchtiges Raunen der Zuhörer war die Antwort.
Dann ging es nach draußen. Im dunkelblauen Pullover, gleichfarbigen Hosen und rotem Polohemd griff Langer zum Mikrofon, um sein Publikum zumindest ein wenig in die Geheimnisse seiner Kunst einzuweihen.

Mit dem Eisen 4 schlägt man 175 Meter weit, das Eisen 1 bringt noch 20 Meter mehr, solche Erklärungen waren auch für Nicht-Golfer verständlich. Slice, Hook und anderes mehr wurde erklärt und demonstriert. Und zum Abschluss auch noch eine launige Bemerkung: Mein weitester Schlag ist mal 325 Meter geflogen, aber da herrschte wohl Rückenwind. Mit ANDREAS COBLER vom GLCBW und MIKE GRAMLICH vom US-Club ging es dann, von zahlreichen Zuschauern beleitet, auf die Runde. Auf der Scorekarte stand für BERNHARD LANGER eine hervorragende 68. Ein einsames Bogey auf dem 12. Loch stand 5 Birdies gegenüber.

1988: Nationale Amateur-Meisterschaft

Im August 1988 stand dann in Wannsee die Nationale Amateur-Meisterschaft auf dem Turnierprogramm. Die Titelverteidiger, sowohl der männliche als auch der weibliche, hatten schon am ersten Tag schlechte Karten. Der Favorit, HANS-GÜNTER REITER aus Braunschweig, belegte nur einen enttäuschenden 28. Platz. Er hatte 78 Schläge benötigt. Nur drei weniger als die Vorjahresmeisterin PÄTZY PETERS aus Regensburg, die damit bei den Damen nur an 15. Stelle lag. Sie kam mit diesem Ergebnis aber noch ins Finale der 16 besten Spielerinnen, wogegen HANS-GÜNTER REITER ebenso wie SVEN STRÜVER und andere vorzeitig ausschieden.
Der Münchener ULI ZILG und die Bremerin CLAUDIA VON GRUNDHERR holten sich den Titelgewinn. ULI ZILG gab dem Hamburger NILS SALLMANN schon nach 15 Löchern das Nachsehen. CLAUDIA VON GRUNDHERR hatte erheblich mehr Mühe, STEPHANIE LAMPERT aus Falkenstein mit eins auf hinter sich zu lassen.